Blog Wein-News Resistente Rebsorten: Was genau ist das?
Cépages résistants : de quoi s'agit-il exactement ?

Resistente Rebsorten: Was genau ist das?

Graue Souvigniers, Floréals, Muscaris, Vidocs ... Lange Zeit marginalisiert und oft unbekannt, erweisen sich resistente Rebsorten heute als eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen des modernen Weinbaus. Weniger chemische Behandlungen, bessere Anpassung an das Klima und Weine mit interessanten Aromaprofilen: Diese Hybridrebsorten scheinen alles zu bieten, was sie versprechen. Lernen Sie Arthur Houvet, engagierten Winzer und Mitbegründer von Sequentis , kennen und erfahren Sie mehr.

Resistente Rebsorten: Worum geht es?

Während der Begriff „Hybride“ Puristen lange Zeit schaudern ließ, gilt er heute als Synonym für Fortschritt. Eine resistente Rebsorte entsteht durch die Kreuzung einer traditionellen europäischen Rebsorte (Vitis vinifera) mit einer von Natur aus krankheitsresistenten Sorte. Das Ziel: den Einsatz von Pestiziden zu begrenzen oder sogar ganz zu vermeiden, indem Reben gezüchtet werden, die Mehltau, Echten Mehltau und Schwarzfäule selbstständig bekämpfen können. Sie werden auch als PIWI-Rebsorten ( Pilz wi derstandsfähig) bezeichnet.

„Der Anbau resistenter Rebsorten bedeutet, einen saubereren Weinbau zu wählen, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen“, erklärt Arthur Houvet, Mitgesellschafter der Destillerie Chez Sabourin und leidenschaftlicher Verfechter dieser neuen Rebengeneration. „Wir reduzieren die chemischen Behandlungen um bis zu 90 %.“


Sauberer Weinbau, aber wie schmeckt er im Glas?

Krankheitsresistenz ist zwar unbestreitbar ein Vorteil, aber wie steht es um Aroma und Qualität der Weine? Für Arthur Houvet sind resistente Rebsorten nicht nur technische Alternativen: Sie bringen eine interessante neue Aromenpalette mit sich.

Arthur Houvet klärt uns mit einem Beispiel einer vielversprechenden Mischung aus seinem Sortiment auf:
Souvignier gris: ergibt einen vollmundigen Weißwein mit seidiger Textur, der eine schöne Länge im Mund und Noten von exotischen Früchten (Ananas, Mango) bietet.
Muscaris: bringt einen Hauch von Frische und fruchtige Aromen.

Das Ergebnis: Ein aromatischer, ausgewogener Wein mit erfrischender Lebendigkeit, der sowohl Amateure als auch Profis begeistern wird.

„Unsere ersten Weinbereitungen sind aufregend“, verrät er. „Wir reifen unsere Weine in Edelstahltanks, um ihre Reinheit zu bewahren. Ziel ist es, diese Rebsorten besser zu verstehen, bevor wir andere Arten der Reifung ausprobieren.“


Appellationen ändern sich: resistente Rebsorten werden in AOPs aufgenommen

Lange Zeit musste ein Winzer, der resistente Rebsorten anbaute und in seiner Cuvée verwendete, auf die kontrollierte Ursprungsbezeichnung (AOP) verzichten. Doch nun ändern sich die Regeln.

Im Jahr 2018 führte das Nationale Institut für Herkunft und Qualität (INAO) die neuen Sorten von Interesse für die Anpassung (VIFA) ein, eine neue Kategorie, die bestimmte resistente Rebsorten in PDO-Mischungen zulässt.

In den Spezifikationen der AOP Côtes du Rhône & Côtes du Rhône Villages sind beispielsweise mittlerweile die gegen Mehltau und Echten Mehltau resistenten Sorten Floréal und Vidoc zugelassen.

Diese Rebsorten werden zehn Jahre lang getestet, wobei eine strenge Regel gilt: Sie dürfen maximal 10 % der Mischungen ausmachen. Eine Möglichkeit zur Innovation, ohne die Identität der Terroirs zu zerstören.


Noch ein weiter Weg: zwischen Pädagogik und Vorurteilen

Obwohl das Interesse an diesen Rebsorten wächst, ist die Öffentlichkeit nach wie vor schlecht informiert. Manche Verbraucher setzen diese Rebsorten immer noch mit GVO gleich, obwohl es sich um natürliche Kreuzungen handelt, wie es in der Pflanzenwelt seit Jahrhunderten der Fall ist.

„Es gibt noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten“, betont Arthur Houvet. „Manche Weinhändler und Gastronomen kennen diese Rebsorten überhaupt nicht, aber wenn sie sie einmal probiert haben, sind sie überzeugt.“

Um diesen Wandel zu beschleunigen, gründeten Arthur und sein Partner Vinea, die erste Fachmesse für resistente Rebsorten. Darüber hinaus hatte diese Gruppe von Winzern, die resistente Rebsorten anbauen, einen gemeinsamen Stand auf der Wine Paris und konnte Tausenden von Fachleuten ihre Weine zur Verkostung anbieten.

„Es entsteht eine echte Community. Wir sind nicht hier, um historische Rebsorten zu ersetzen, sondern um eine glaubwürdige Alternative anzubieten.“

Die Zeit wird nun mehr über ihr Alterungspotenzial und ihre Entwicklung offenbaren. Obwohl diese Rebsorten in der Weingeschichte noch jung sind, eröffnen sie neue Perspektiven.

Zurück zum Blog