In Josephs Jukebox im Juli


Zum Abschmecken:
Domaine Pfister - Pinot Noir 2014
Zum Anhören:
Louise Roam – Raptus Ep / Dream Pop
Louise Roam ist wunderschön und zielstrebig. Eine Elektromusikerin, die wunderbar Geige und sogar Posaune spielen kann. Wir lassen sofort unsere Deckung fallen. Noch steht sie etwas im Schatten der Bühnenversion des Saycet-Projekts. Doch dieser Tage veröffentlicht sie ihre erste EP. Ein lange gereiftes und immer wieder überarbeitetes Objekt. Ein unglaublicher Erfolg. Führung durch den Besitzer. Ein Glas Elsässer Pinot Noir in der Hand. Denn dieses Album ist ein wunderschöner Rausch, wie eine heiße, kalte, beruhigende Stammesreise. Solsken bedeutet auf Schwedisch Sonne.
The Walk lässt Sie nicht landen. Vor allem nicht nach dem grandiosen Auftritt einer symbiotischen Violine und eines Arpeggiators. Ein One-Way-Ticket zu perfekten Träumen.
Oppning ist eher eine feurige Sache, die Ihr Herz höher schlagen lässt, Crescendo , ein Schrottmetallgeräusch in einer Sommernacht, von fast nichts zu einer Fieberexplosion. Ihre Kinder werden es lieben und Sie auch. Es ist fast Zeit, Ihren Pinot Noir auszutrinken. Aber nicht ohne Raptus zu hören. Ein Dream-Pop-Juwel. Eine strahlende Melodie, Louise Roams Stimme, unterstützt von einer Wurlitzer, scheint durch die Schichten von Keyboards und schmelzenden Bässen in den tellurischen Bewegungen gefangen. Irgendwo spüren wir eine stimmliche Brillanz im Stil von PJ Harvey.
https://soundcloud.com/louiseroam


Zum Abschmecken:
Domaine Eyguestre - La Source 2014
Zum Anhören:
Unknown Mortal Orchestra – Multi-Love / Jagjaguwar – Indie Pop & Soul
Mit diesem dritten Album landet die Band einen echten Volltreffer. Sie ist bereits stark durch den Erfolg ihres Albums //, das eine perfekte Verbindung zwischen der Indie-Psyche, manchmal Garage, in der Tradition von MGMT, Hits im Hintergrund und, sagen wir mal, der Funk-Psyche legendärer Gruppen wie Sly and the Family Stone oder Shuggie Otis darstellte. Sie sind zurück.
Die Produktion dieses Multi-Love ist substanzieller, ambitionierter, aber immer noch im gleichen Groove. Wir lassen uns von diesem lysergischen Groove mitreißen, gemacht für die Hitzewelle. Ein Glas unserer Quelle in der Sonne. Vergesst nicht, beim Hören von Like Acid Rain zu trinken, bringt Eis zum Hören von Multi-Love mit, setzt euch nach Extreme Wealth und Casual Cruelty nicht ans Steuer. Stellt euch Prince bei einer Session mit den Strokes vor. Wir trinken noch ein Glas, beeinflusst vom Groove von Necessary Evil . Und danach gehen wir vielleicht ziemlich früh ins Bett. Aber nicht allein. Danke an Domaine Eyguestre, danke an Unknown Mortal Orchestra.