Lassen Sie uns zunächst über die Oxidation sprechen. Dies ist ein völlig normales Phänomen, sogar unerlässlich für die Entwicklung der meisten Weine, insbesondere junger Weine. Die Luft ermöglicht dem Wein die Reifung. Achten Sie einfach auf die Veränderungen in Ihrem Glas, wenn Sie sich an den Tisch setzen.

Ja (Sie müssen einen Wein belüften)

Dies gilt im Allgemeinen für junge Weine. Es ist ein Irrglaube, dass ein alter Wein immer dekantiert werden sollte. Im Gegenteil, die Luft in der Flasche hat im Laufe der Zeit ihre Reifearbeit geleistet. Dies nennt man reduktive Reifung. Dies gilt für alle großen Weine aus Bordeaux, Burgund, der Rhône und anderswo ...

Allerdings entfalten nicht alle dieser Weine in jungen Jahren bereits ihre volle Qualität. Dekantieren kann die Reifung etwas beschleunigen, indem es Säure und Tannine mildert und die Fruchtigkeit stärker zum Vorschein bringt. Dasselbe gilt für bestimmte strukturierte Weißweine, die schon in jungen Jahren belüftet werden sollten.

Aber...

Zu lange Lufteinwirkung führt zu einer Aromaveränderung, der Wein verliert seine Frische, die Fruchtnoten verschwinden und bei zu langer Lagerung oxidiert der Wein.

Nicht zu verwechseln mit induzierten und absichtlichen Oxidationen während längerer Reifung in Fässern oder Bottichen, wie z. B. bei Gelbwein, Madeira oder bestimmten natürlichen Süßweinen wie Banyuls, Maury und anderen Tawny Ports. Eine geöffnete Flasche sollte daher innerhalb von 24 Stunden getrunken werden, und bis zu 48 Stunden, wenn Sie die Luft aus der Flasche ablassen.

Mein Rat:

Probieren Sie beim Öffnen einer Flasche etwas Wein im Glas. Wenn Ihnen der Wein zu verschlossen, zu säurehaltig oder zu tanninhaltig erscheint, können Sie ihn in einer großen Karaffe belüften. Je strukturierter der Wein, desto früher sollte er belüftet werden.

Fazit: Am besten hat man zwei Karaffentypen zu Hause: eine große (der Wein füllt die Karaffe nur zur Hälfte) für junge Weine und eine kleinere (der Wein sollte bis zum Flaschenhals reichen) für alte Weine.